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Adom Getachew – Werden wir den Kolonialismus je überwinden? „Die Welt nach den Imperien“ - Entwürfe einer anderen Globalisierung – und ihr Scheitern

Autorenbild: Wolfgang LieberknechtWolfgang Lieberknecht


Inhaltsbeschreibung

In der Mitte des 20. Jahrhunderts befreiten sich zahlreiche Länder und Regionen von kolonialer Fremdherrschaft. Was bedeutete diese Dekolonisierung für die Gestaltung der internationalen Beziehungen und der Weltwirtschaft? Die Politikwissenschaftlerin Adom Getachew rekonstruiert die politischen Ideale und Konzepte zentraler Protagonisten im Kampf um die Unabhängigkeit kolonisierter Länder sowie führender Politiker in postkolonialen Staaten. Sie zeigt, dass Forderungen nach Selbstbestimmung, die sich der Fremdherrschaft entgegensetzten, hierbei eine dominante Rolle spielten. Diese seien jedoch nicht mit dem Modell des souveränen Nationalstaats europäischer Prägung gleichzusetzen.

Zu den Kernanliegen der postkolonialen Selbstbestimmung zählte vielmehr auch die Gestaltung transnationaler politischer Zusammenhänge, etwa die gleichberechtigte Integration in die Weltgemeinschaft sowie der Abbau ökonomischer Dominanzbeziehungen. Wichtige Strategien, mit denen diese Ziele erreicht werden sollten, waren die Errichtung regionaler Föderationen (etwa in Afrika oder in der Karibik) sowie der Aufbau einer Neuen Weltwirtschaftsordnung (NWWO). Die Autorin zeigt auf, was diese Forderungen beinhalteten, und zeichnet die Bemühungen ihrer Umsetzung nach. Dass diese letztlich scheiterten, sei lehrreich auch für heutige Debatten um die Herstellung einer egalitäreren Weltordnung.


Adom Getachew ist eine äthiopisch-amerikanische Politikwissenschaftlerin. Sie forscht und lehrt an der Universität Chicago. Ihr 2020 veröffentlichtes Buch Die Welt nach den Imperien – Aufstieg und Niedergang der postkolonialen Selbstbestimmung war Buch des Jahres des wissenschaftlichen Fachjournals Foreign Affairs und wird international als wichtiges zeitgenössisches Werk der postkolonialen Studien interpretiert.

Inhaltsverzeichnis

Forschung und Lehre

2015 erhielt Getachew ihren Doktorgrad in Politikwissenschaft und African-American Studies von der Yale University. Seit 2016 ist sie Neubauer Family Assistant Professor für Politikwissenschaften an der Universität Chicago und forscht insbesondere zu den Schwerpunkten politische Ideengeschichte und postkoloniale Theorie.[1]

Auszeichnungen

Im Folgenden eine Auswahl von akademischen Auszeichnungen, die Getachew für ihre Veröffentlichung erhielt:

Schriften (Auswahl)

Monografien

  • Die Welt nach den Imperien – Aufstieg und Niedergang der postkolonialen Selbstbestimmung, Suhrkamp, 2022

Beiträge in Sammelwerken

  • The Plantation’s Colonial Modernity in Comparative Perspective, The Oxford Handbook of Comparative Political Theory, New York: Oxford University Press, 2019

  • Adom Getachew – Wikipedia


Der Standard: Politologin Adom Getachew über Ausbeutung und Beherrschung

Die Politologin Adom Getachew über den Globalen Süden, die aktuelle Weltordnung, Rassismus und die Bedeutung, die der Sklavenhandel für den Westen hatte

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