Mehr Geld für Rüstung fordern die USA. Wo aber sollen die Milliarden herkommen? Der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) zeigt auf Deutschlands Rentner. Die ältere Generation habe es versäumt, „ausreichend in unsere Sicherheit zu investieren“. Schularick schlägt auch vor, das Renteneintrittsalter zu erhöhen.
Moritz Schularick, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), hat eine stärkere Beteiligung von Ruheständlern an höheren Verteidigungsausgaben ins Gespräch gebracht. „Mittel- und langfristig wird es nicht ohne Kürzungen und Umschichtungen im Haushalt gehen“, sagte der Ökonom dem Magazin „Spiegel“. „Um nennenswerte Summen zu erreichen, wird man auch an das Rentensystem herangehen müssen.“
„Es war die ältere Generation, die es versäumt hat, in den vergangenen Jahrzehnten ausreichend in unsere Sicherheit zu investieren“, sagte er. „Stattdessen hat sie die Friedensdividende konsumiert.“ Auch habe sie es unterlassen, das Rentensystem zukunftssicher zu machen. „Deshalb wäre es schwierig, wenn die Älteren nun ihren Beitrag zur Stärkung der Verteidigung verweigern würden“, sagt der Volkswirt. „Zumal die Jüngeren ja schon die Kredite, die dafür jetzt notwendig werden, bedienen müssen.“
Die Anregung von Wirtschaftsminister Robert Habeck, die deutschen Verteidigungsausgaben auf 3,5 Prozent der Wirtschaftsleistung zu steigern, hatte Bundeskanzler Scholz jüngst noch mit der rhetorischen Frage zurückgewiesen, wer dafür „die Zechen zahlen“ sollte. „Diesen Kommentar des Kanzlers finde ich irreführend“, kritisiert Schularick.
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