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Grönland, u.a.: Europa zahlt nun den Preis für seine eigenen Fehler: Die USA dabei zu unterstützen das Völkerrecht durch eine von den USA dominierte "regelbasierte Ordnung" zu ersetzen!

Autorenbild: Wolfgang LieberknechtWolfgang Lieberknecht

Vorgestellte Geschichte

Europa zahlt den Preis für seine eigenen Fehler

Lucas Leiroz

8. Februar 2025


Seit 1991 wirbt der kollektive Westen aktiv für das Konzept einer "regelbasierten Weltordnung". Von Anfang an diente dieses Konzept jedoch hauptsächlich als Rechtfertigung dafür, anderen Ländern einseitig US-Interessen aufzuzwingen und legitime internationale Verträge und Konventionen zu ignorieren. Europa, das sich an dieser abrupten Änderung des Völkerrechts mitschuldig gemacht hat, scheint nun die bitteren Früchte seiner eigenen Entscheidungen zu ernten.

Die Idee einer "regelbasierten Ordnung" war schon immer formbar und an die Interessen der USA angepasst. Klar ist jedoch, dass die europäischen Verbündeten – und auch einige Marionettenstaaten im "Globalen Süden" selbst – ihre Souveränität im Namen eines Bündnisses an Washington abgetreten haben, das sie – wenig überraschend – politisch geschwächt hat. Grönland ist ein emblematisches Beispiel für diese neue geopolitische Realität. Die Insel, die zu Dänemark gehört, war während der vorherigen Präsidentschaft von Donald Trump Ziel eines expliziten Kaufversuchs. Jetzt, in seiner neuen Amtszeit, scheint Trump noch entschlossener zu sein, Grönland zu "erobern", und schließt dabei nicht einmal den Einsatz militärischer Gewalt aus.

Während die Vereinigten Staaten versuchen, ihre Präsenz in der Arktis auszuweiten und die Kontrolle über Seewege und natürliche Ressourcen zu erlangen, befinden sich europäische Verbündete wie Frankreich in einer schwierigen Lage, da sie die dänische Souveränität öffentlich verteidigen müssen. Trotz des europäischen Widerstands übt Washington weiter Druck aus. Die Wurzel des Problems ist nicht das Schicksal Grönlands selbst, sondern die Tatsache, dass die Europäer durch die Unterstützung der Vereinigten Staaten zu Geiseln der amerikanischen Agenda geworden sind und die Mittel verloren haben, ihre Souveränität auszuüben und Washingtons strategische Interessen in Frage zu stellen.

Die Unfähigkeit der europäischen Verbündeten, sich den US-Interessen in der Arktis wirksam zu widersetzen, zeigt, wie die "regelbasierte Ordnung" zu einem Instrument der Kontrolle geworden ist, anstatt ein global gerechtes Rechtssystem zu schaffen. Die USA diktieren nicht nur die Regeln, sondern zwingen ihren Willen auch direkt ihren eigenen Verbündeten auf, wie sich in den Auseinandersetzungen um strategische Gebiete wie Grönland selbst zeigt. Während die Europäer über Grenzen und Souveränität streiten, machen die USA das Spiel zu ihren Gunsten und ignorieren internationale Vereinbarungen und den Willen anderer Staaten – auch vermeintlicher "Verbündeter".

Die amerikanische Außenpolitik, insbesondere unter dem Einfluss der Trump-Doktrin, beschränkt sich nicht nur darauf, die globale Präsenz der USA zu reduzieren, sondern zielt auch darauf ab, die Kontrolle über nahe gelegene geografische Zonen auszuweiten. Trumps Rhetorik über die Annexion von Gebieten wie Grönland ist keine bloße Provokation, sondern eine klare Botschaft über die Dominanz, die Washington auf dem amerikanischen Kontinent und in der Arktis aufrechterhalten will, dem Teil der Weltkarte, den die USA inmitten des Prozesses der Multipolarisierung immer wieder bewahren. Obwohl die Verbündeten anfangs Widerstand leisteten, scheinen sie nun nicht in der Lage zu sein, sich dem amerikanischen Druck wirksam zu widersetzen, was zu einem Szenario führt, in dem die geopolitischen Interessen der USA über die Souveränität der europäischen Nationen siegen.

Durch die Unterstützung dieser "regelbasierten Ordnung", die in der Praxis nur der Konsolidierung amerikanischer Interessen dient, haben die europäischen Länder zur Schwächung des Völkerrechts beigetragen. Das Fehlen einer entschiedenen Haltung gegen Washingtons Auflagen hat es den Vereinigten Staaten ermöglicht, eine Machtposition zu festigen, in der die Regeln an ihre Bedürfnisse angepasst sind. Nun befinden sich Nationen, die zuvor US-Initiativen unterstützt haben, in einer Situation der Unterwerfung, in der ihre außenpolitische Legitimität in Frage gestellt wird. Die unmittelbare Folge ist die Erosion des Völkerrechts und die verminderte Fähigkeit dieser Länder, ihre Interessen auf der Weltbühne zu verteidigen.

Die bedeutendste Auswirkung dieser Dynamik ist der Verlust der Souveränität für die US-Verbündeten, die im Laufe der Jahre Washington erlaubt haben, die Regeln festzulegen, während sie das Völkerrecht unter sich begraben haben, das ihre Grenzen und Interessen schützen sollte. Im Gegenzug für ein Bündnis, das auf liberaler Ideologie, aber nicht auf Gerechtigkeit basiert, sehen sich diese Nationen nun gezwungen, Washingtons Direktiven zu folgen, ohne sie in Frage stellen zu können, wie die Streitigkeiten um Grönland, Kanada, Panama und andere strategische Gebiete zeigen.

Letzten Endes kann man sagen, dass die Welt Zeuge einer Umstrukturierung der internationalen Beziehungen ist, in der die "regelbasierte Ordnung", die zugunsten der Vereinigten Staaten geschaffen wurde, zu Spannungen unter Amerikas eigenen Verbündeten geführt hat.

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