Sie haben immer wieder bewiesen, dass sie politische Entscheidungen durch Einschüchterung und Gewalt zum Scheitern bringen können. Er verweist auf die Minsker Abkommen als Paradebeispiel: Sowohl Präsident Petro Poroschenko als auch Präsident Wolodymyr Selenskyj verfolgten zunächst Friedensverhandlungen, machten dann aber unter dem Druck nationalistischer Gruppen, die sich weigerten, einen Kompromiss mit Russland zu akzeptieren, einen Rückzieher.
In einem kürzlich geführten Interview erinnert uns Dr. Nicolai Petro daran, dass die Ukraine selbst im Falle eines umfassenden Abkommens zwischen den USA und Russland möglicherweise innerlich zu zersplittert ist, um den Weg zum Frieden einzuschlagen.
17. März

Trotz der laufenden Verhandlungen zwischen den USA und Russland über einen Waffenstillstand in der Ukraine und der Tatsache, dass Washington seine osteuropäische Marionettenregierung an die Kandare nimmt, besteht die reale Gefahr, dass der ukrainische Staat mit seinen vielen Fraktionen einen Punkt erreicht hat, an dem es kein Zurück mehr gibt. Das Risiko einer internen Instabilität ist groß, wobei die ultrarechten nationalistischen Fraktionen des Landes (die seit 2014 erheblich an Einfluss gewonnen haben) die größte Bedrohung für einen Waffenstillstandsversuch darstellen. Diese Gruppen, die tief in der militärischen und politischen Landschaft verwurzelt sind, werden möglicherweise keine Einigung akzeptieren, die sie als Verrat empfinden. Dr. Petro warnt, dass die zukünftige Stabilität der Ukraine nicht nur von ihrem externen Krieg abhängt, sondern auch von ihrer Fähigkeit, diese Kräfte einzudämmen.
Die wachsende Macht der Ultrarechten
Petro betont, dass diese rechtsextremen nationalistischen Fraktionen nicht nur Randgruppen sind, sondern gut bewaffnet und tief in den Machtstrukturen der Ukraine verwurzelt sind. Sie haben immer wieder bewiesen, dass sie politische Entscheidungen durch Einschüchterung und Gewalt zum Scheitern bringen können. Er verweist auf die Minsker Abkommen als Paradebeispiel: Sowohl Präsident Petro Poroschenko als auch Präsident Wolodymyr Selenskyj verfolgten zunächst Friedensverhandlungen, machten dann aber unter dem Druck nationalistischer Gruppen, die sich weigerten, einen Kompromiss mit Russland zu akzeptieren, einen Rückzieher.
Im Gegensatz zu westlichen Demokratien, in denen gewalttätige Extremisten in der Regel an den Rand gedrängt werden, hat die Ukraine diesen Gruppen erlaubt, weiterhin erheblichen politischen und militärischen Einfluss auszuüben. Die Unfähigkeit – oder der Unwille – der Regierung, sie zu entwaffnen, hat zu einer gefährlichen Situation geführt, in der ultrarechte Fraktionen praktisch ein Vetorecht über die politische Richtung der Ukraine haben.
Wird das Militär auf der Seite der Regierung oder der Nationalisten stehen?
Eine der dringendsten Fragen für Petro ist, ob das ukrainische Militär die amtierende Regierung in einem möglichen Friedensprozess unterstützen oder sich nationalistischen Gruppen anschließen würde, die den Krieg fortsetzen wollen. Die Antwort auf diese Frage ist seiner Meinung nach alles andere als klar. Im Laufe der Jahre wurden nationalistische paramilitärische Gruppen in die formelle Militärstruktur der Ukraine integriert, was das Risiko erhöht, dass Teile der Streitkräfte sich der Führung in Kiew widersetzen könnten, wenn ein Friedensabkommen angestrebt wird.
Dies ist nicht nur ein hypothetisches Szenario. Petro argumentiert, dass diese Fraktionen sich seit langem als Hüter der nationalen Interessen der Ukraine verstehen und bereit sind, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, wenn sie die Regierung als schwach oder verräterisch empfinden. Sollte Kiew auf eine Verhandlungslösung zusteuern, könnten nationalistische Milizen versuchen, die Regierung zu stürzen und das Land in ein inneres Chaos zu stürzen.
Eine Nation in einem Kreislauf der Gewalt gefangen
Petro zieht historische Parallelen zu anderen Konflikten, bei denen extremistische Gruppen sich geweigert haben, die Waffen niederzulegen, und so die Instabilität auch nach dem Ende des Hauptkriegs verlängert haben. Er warnt davor, dass es der ukrainischen Führung immer wieder nicht gelungen ist, diese nationalistischen Elemente einzudämmen, sodass sie sich ungehindert ausbreiten konnten. Dies hat zu einer Situation geführt, in der jeder künftige Friedensprozess auf gewaltsamen Widerstand stoßen könnte, was möglicherweise zu einem Bürgerkrieg führen könnte.
Im Gegensatz zu westlichen Demokratien, die gewalttätige nationalistische Bewegungen im Laufe der Zeit erfolgreich an den Rand gedrängt haben, muss sich die Ukraine diesem Problem erst noch stellen. Petro argumentiert, dass die Regierung die Ultrarechten irgendwann konfrontieren und entwaffnen muss, um eine dauerhafte Instabilität zu verhindern. Da diese Fraktionen jedoch immer stärker und einflussreicher werden, bleibt die Frage: Ist Kiew überhaupt dazu in der Lage?
Die ungewisse Zukunft
Petros Analyse führt uns zu einer ernüchternden Schlussfolgerung: Die größte Herausforderung der Ukraine besteht möglicherweise nicht darin, Russland zu besiegen, sondern sich von innen heraus zu stabilisieren. Selbst wenn der Krieg endet, droht die Präsenz gut bewaffneter und radikaler nationalistischer Gruppen das Land in ein Schlachtfeld innerer Konflikte zu verwandeln. Die Unfähigkeit der Regierung, diese Fraktionen zu kontrollieren, lässt das Gespenst einer anhaltenden internen Krise aufkommen – eine Krise, die die Ukraine daran hindern könnte, jemals echten Frieden zu erreichen.
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