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AutorenbildWolfgang Lieberknecht

NATO-Gesprächsverweigerung zu Russlands Ängsten zur Ukraine-Mitgliedschaft war & ist völkerrechtswidrig. FriedensFabrik-Online-Treff mit Michael von der Schulenburg

Auf Grund des großen Diskussionsbedarfs und des großen Erfahrungshintergrundes des langjährigen UNO-Mitarbeiters wird die FriedensFabrik ein Folgetreffen organisieren. Der Referent hat zugesagt, den Termin geben wir auf dem Blog noch bekannt.



Anders als die Generation unserer Väter und Großväter musste ich und auch unserer heutiger Referent, Michael von Schulenburg, nicht in einen Krieg ziehen und haben wir auch keinen Krieg in Deutschland erlebt. Michael von Schulenburg hat Kriegsleid aber hautnah in Kriegsgebieten im globalen Süden erlebt. Er hat persönlich erfahren, dass wir in Deutschland nicht nur in einer glücklichen geschichtlichen Ausnahmesituation leben. Wir haben in Deutschland auch in der aktuellen Welt keine für alle Menschen der Welt selbstverständlich Situation.

Der Krieg wurde nicht, wie nach dem Zweiten Weltkrieg bei der Gründung der UNO beschlossen, von der Welt verbannt. Er hat sich nur in die Regionen der armen Welt, den globalen Süden, verzogen; sehr oft mit Beteiligung der Staaten der reichen Welt.

Diese Kriege – die gerade etwa  in Mosambik, dem Kongo oder Somalia täglich viele Menschenleben kosten, sind vielen hier nicht bekannt, über sie wird nicht oder kaum informiert, und es gibt kaum politische Initiativen sie und das dortige Kriegsleid zu beenden.  

Für viele Menschen in Deutschland war Krieg lange weit weg und unwirklich, auch noch als die deutsche Regierung mit deutschen Soldaten erstmals nach 1945 wieder Krieg führten in Jugoslawien, einen völkerrechtswidrigen Krieg. Über ihn und das von ihm produzierte Leid wurde hierzulande  kaum berichtet. Er war aber tödlich, wie mir gerade ein Mann aus Serbien erzählte, der die Bombeneinschläge in Belgrad erlebt hat. .

Unser Frieden schien lange selbstverständlich, ein Geschenk. Vor allem auch für die junge Generation, die nicht erlebt hat, dass der Vater im Krieg gewesen ist und keine Berichte von den Bombardierungen der deutschen Städte von Menschen gehört haben, die sie kennen. Auch das Wissen darüber, wie nah wir im Kalten Krieg wiederholt vor Atomkriegen standen wird in der Schule und von den Medien nicht wachgehalten.

Dass deutsche Politik sich für Frieden und Abrüstung engagiert, wurde ebenfalls lange als selbstverständlich in der Gesellschaft angenommen.

Viele verstehen angesichts der jetzt von Politikern erhobenen Forderung, dass Deutschland kriegsfähig werden muss, nicht mehr in welcher Welt sie und wir plötzlich leben und was sich geändert hat.

Viele treten inzwischen aus Ängsten vor der behaupteten russischen Gefahr dafür ein, aufzurüsten. Eine Diskussion aber, darüber, dass die höheren Rüstungsausgaben uns alle erheblich finanziell belasten und unser Leben verändern werden, gibt es kaum. Auch keine Diskussion darüber, dass diese Aufrüstung durch Förderung diplomatischer Lösungen unnötig gemacht werden muss, um soziale Lebensbedingungen erhalten oder für alle schaffen zu können.

Die große Mehrheit will aber gleichzeitig nicht in einen Krieg gegen Russland ziehen. Sie fordert die Politiker auf, alle Schritte zu unterlassen, die zu einer Kriegsbeteiligung führen könnten, wie die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern oder den Einsatz westlicher Bodentruppen in der Ukraine.

Viele empfinde die Situation inzwischen aber als persönliche bedrohlich, wenn es auch interessant ist, dass vor allem über Sportberichterstattung so getan wird, als wäre alles doch ganz normal und brauche man keine Angst zu haben.

Michael von Schulenburg hat sich über Jahrzehnte für die UNO engagiert, die Organisation, die die Staaten 1945 dafür gegründet haben, um Frieden und als Grundlage dafür menschenwürdige Lebensbedingungen weltweit für alle zu schaffen. Bevor wir zu dem vereinbarten Thema kommen: , bitte ich dich, dich vorzustellen und deine Motivation, diesen Lebensweg eingeschlagen zu haben. Am Ende ist es uns wichtig, dass wir mit dir darüber reden, was jeder von uns tun kann, damit die aktuellen Krisen nicht weiter eskalieren und wir vorankommen bei Aufbau einer Welt ohne Furcht und Not für alle, der Grundidee der UNO.

Wolfgang Lieberknecht

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