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Offener Brief von Nicht-Prominenten an den Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland

Bundeskanzleramt

Bundeskanzler Olaf Scholz

Willy-Brandt-Straße 110557 Berlin

 

Weimar, 5. August 2024

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,

wir schreiben Ihnen als Angehörige einer Generation, die als Kinder noch die letzten Hungermonate des zweiten Weltkrieges oder die Mangeljahre danach erlebt haben. Wir sehen noch unsere Väter vor uns und die vielen anderen Männer mit den amputierten Armen und Beinen. Wir sehen unsere Spielkameraden, deren Väter „im Krieg geblieben“ waren. Wir erinnern uns an unsere Spiele in den Trümmern der Städte und an unsere durch Krieg und Flucht traumatisierten Eltern. Wir haben Angst!


Wir haben Angst, dass unsere Kinder und Enkel aus einem erneuten Weltkrieg ähnlich versehrt zurückkehren oder nie wieder nach Hause kommen, dass deren Kinder und Enkel wieder in Bombenkratern spielen. Wir haben Angst um unser Land! Wir sind aufgewachsen mit dem unabdingbaren Grundsatz „Nie wieder Krieg!“, einer Maxime, die selbst bei massiven Drohungen im „Kalten Krieg“ zu diplomatischen Anstrengungen führte, den Frieden zu bewahren.


Herr Bundeskanzler, Sie haben versprochen, alles zu tun, dass Deutschland nicht in einen Krieg hineingezogen wird. Wir schätzen sehr, dass Sie bisher standhaft gegen eine Lieferung des Taurus-Marschflugkörpers geblieben sind und damit ihrem Versprechen folgen. Jetzt aber sollen als Drohung gegen Russland in der Bundesrepublik „weitreichende Waffensysteme“ der USA stationiert werden – ohne Beschluss eines Verfassungsorgans und ohne dass die deutschen Bürger gefragt wurden. Es gibt nicht einmal einen NATO-Beschluss.


Statt notwendiger Rüstungskontrolle steht nun ein neues Wettrüsten an – mit der Gefahr, dass Deutschland zum zentralen Kriegsschauplatz in Europa wird. Dass Sie als SPD-Politiker diese hochgefährliche USA-Entscheidung befürworten, macht uns fassungslos. Wir bitten Sie, kehren Sie zurück zum Friedenskurs von Willy Brandt! Gehen Sie alle diplomatischen Wege, die helfen, das Töten in der Ukraine und auf der Welt zu beenden. Setzen Sie auf den Ausgleich der Interessen, verbieten Sie deutsche Lieferungen von Waffen, die zu einem Weltkrieg führen könnten, verhindern Sie die Stationierung von USA-Langstreckenraketen in Deutschland!


Seien Sie ein Friedenskanzler, wir bitten Sie!


Hochachtungsvoll,

Wolfgang Kammerer, Redakteur, 76 Jahre, Weimar, im Namen aller auf Seite 2 Unterzeichnenden:

(Offener Brief von Nicht-Prominenten an den Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Seite 2)

Wir zeichnen den Offenen Brief von Nicht-Prominenten vom 5. August 2024 an den Bundeskanzler

und geben unser Einverständnis zur Veröffentlichung:

Prof. i.R. Dr. habil. Christina Parnell, Literaturwissenschaftlerin, Weimar

Ingrid Keller, Gymnasiallehrerin, 85, Weimar

Brigitte Frank, Diplom-Ingenieurin, 77, Weimar

Wolfgang Frank, Diplom-Ingenieur, 81, Weimar

Robert Hoffmann, IT-Techniker, 79, Weimar

Renate Hoffmann, Diplom-Lehrerin, 75, Weimar

Dagmar Brand, Werkstoffprüferin, 78, Weimar

Uta Eckardt, Gymnasiallehrerin, 84, Weimar

Gerd Hellmann, Diplom-Ingenieur, 82, Weimar

Dr. med. Arnhild Hellmann-Geyer, Ärztin, 81, Weimar

Gisela Squara, Tierärztin., 77, Weimar

Brigitte Heinze, Lehrerin, 76, Weimar

Karin Haustein, Lehrerin/Schuldirektorin, 77, Weimar

Claudia Hey, Baustoffingenieurin, 67, Weimar

Andreas Hey, Baustoffingenieur, 70, Weimar

Volkmar Dörrer, Ingenieur, 74, Weimar

Martina Dörrer, Kartografin, 66, Weimar

Ingrid Grasse, Diplomlehrerin, 80, Weimar

Christiane Kloweit, Diplom-Journalistin, 70, Weimar

Klaus Liepsch, Ingenieur, 74, Weimar

Evelyn Liepsch, Diplom-Musikwissenschaftlerin, 67, Weimar

Maria Ewers, Baustoffverfahrenstechnikerin, 69, Weimar

Dr. Thomas Ewers, Mathematiker, 75, Weimar

Friedhelm Gardlo, Landwirt, 80, Gera-Lusan

Maria Gardlo, Angestellte, 77, Gera-Lusan

Helmute Geiger, Gymnasiallehrerin, 82, Erfurt

Hans-Werner Geiger, Gymnasiallehrer, 82, Erfurt

Barbara Stankowski, Lehrerin, 81, Ohrdruf

Monika Görbing, Fotografin, 82, Erfurt

Harald Görbing, 85, Produktionsleiter, Erfurt

Christel Lautert, Diplom-Journalistin, 70, Erfurt

Sabine Horsch, Psychologische Beraterin, 70, Erfurt

Hannelore Tovazzi, Kostümgestalterin, 85, Berlin;

Hatmut-Erika Fritsche, Tänzerin, 85, Berlin

Ingrid Triebe, Lehrerin, 86, Berlin

Ilse Feltz, Bühnenbildnerin, 80, Berlin

Brigitte Rappe, Krankenschwester, 84, Berlin

Monika Lange, Verkäuferin, 64, Berlin

Regina Bretthauer, Altenpflegerin, 74, Berlin

Karin Nestler, Versicherungsmaklerin, 70, Berlin

Lisa Wolf, Dipl.-Psychologin und Psychotherapeutin, 70, Berlin

Christine Schulze, Verkaufsberaterin, 73, Berlin

Martina Richter, Erzieherin, 69, Eiche bei Berlin

Ursula Schneider, Altenpflegerin, 73, Berlin

Roswitha Friedel, Einzelhandelskauffrau, 66, Luckenwalde

Dr. Grete Becker, Architektin, 85, Berlin

Bodo Quart, Zugbegleiter, 85, Berlin

Dr. Gunter Nimmich, Kulturwissenschaftler, 78, Berlin

Karis Selbmann, Dipl.-Wirtschaftsingenieurin, 68, Leipzig

Prof. Dr. habil. Gerd Horsch, Ingenieurwissenschaftler, 84, Dresden

Am 5. August 2024 gesendet an:

Bundeskanzler Olaf Scholz (per Post als Einschreiben und per email ans Bundeskanzleramt)

SPD-Fraktion im Bundestag

Thüringer Allgemeine, TLZ, BILD Th.,

Sächsische Zeitung, Dresdner NN, LVZ, Freie Presse

Volksstimme, Mitteldeutsche Zeitung

Märkische Oderzeitung, Märkische Allgemeine

Schweriner Volkszeitung, Ostsee-Zeitung, Nordkurier

Berliner Zeitung, Tagesspiegel, Morgenpost, BILD/BZ Regio Ost,

WELT, FAZ, Frf.Rundschau, Westdeutsche Allg., Süddeutsche, Stuttgarter Zeitung,

Rheinische Post, Kölner Stadt-Anzeiger, Trierischer Volksfreund, weserkurier,

taz, ND, junge welt, NZZ

Freitag, Die Zeit, Stern, Spiegel, Focus, emma

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Mediengruppen: -passau, -oberfranken, ippen-, madsack-, dvgg-, bauer-media, schäbisch-media,

M. du Mont-, Westd. Medienholding, Funke-Medien,

NachDenkSeiten, infosperber,

Antenne Th, Landeswelle, MDR Th, MDR aktuell, d-radio, Radio FREI, RadioLOTTE,

ZDF Th.

Mit folgendem Anschreiben:

Pressemitteilung mit der Bitte um Veröffentlichung!  

Kriegs- und Nachkriegskinder bitten Olaf Scholz um Frieden“

Offener Brief von Nichtprominenten


Sehr geehrte Damen und Herren,

Fünfzig Bürger der Jahrgänge 1938 bis 1958 aus Weimar, Berlin, Erfurt, Gera, Leipzig und Dresden haben heute einen Offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz gesandt. Um ihn wirklich zu einem Offenen Brief zu machen, erhalten Sie ihn ebenfalls, mit der Bitte um Veröffentlichung! Vielen Dank im Voraus!

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