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Protest gegen die globale Ungerechtigkeit: Hunderttausende kommen aus Mittelamerika in die USA

Autorenbild: Wolfgang LieberknechtWolfgang Lieberknecht

Viele Menschen aus dem globalen Süden wollen Armut und Gewalt nicht mehr hinnehmen: Für sie ist der globale Norden wesentlich mit verantwortlich, mit der Ausbeutung der Rohstoffe der Länder, dem Sturz demokratischer Regierungen, der Unterstützung von Diktatoren. In den westlichen Ländern ist dies und die daraus wachsende globale Ungerechtigkeit kein wichtiges Thema, obwohl sie ein Bruch des Menschenrechts auf Gerechtigkeit ist. In den westlichen Staaten dominiert das Thema: Wie kann die Politik verhindern, dass die Menschen, die vor Gewalt und Armut fliehen, zu uns kommen!


US Firmen dominieren Mittelamerika, US-Politik hat immer wieder politische Veränderungen in den Ländern zu mehr sozialer Gerechtigkeit mit Gewalt verhindert und Diktatoren an die Macht gebracht oder unterstützt: Damit haben sie die Versuche der Menschen boykottiert, in ihren Ländern eine Perspektive zu finden: Ihr Gesellschaften sind heute von Gewalt, sozialer Hoffnungslosigkeit und tiefer Ungerechtigkeit geprägt. In ihrem Versuch, ihr Glück jetzt in den USA zu finden, kann man auch einen Protest gegen diese globale Ungerechtigkeit sehen. Wie vor den Toren Europas kostet das vielen Menschen das Leben.


Mexiko: 46 Migranten seit Januar auf dem Weg in die USA gestorben

Über 200 000 Personen sind allein im Juli beim Versuch die Grenze von Mexiko in die USA zu überqueren aufgegriffen worden. Dutzende sind schon vor Erreichen der Grenze ums Leben gekommen.


Dutzende Migranten sind in diesem Jahr beim Versuch, in die USA auszuwandern, auf der Durchreise in Mexiko ums Leben gekommen. 46 Leichen wurden zwischen Januar bis August geborgen, darunter ein Minderjähriger, wie die mexikanische Einwanderungsbehörde INM am Montag mitteilte. 22 von ihnen seien im Grenzfluss Río Bravo (in den USA Rio Grande genannt) ertrunken. Andere starben demnach nach Stürzen von Zügen oder Mauern, bei Überfällen oder an Unterernährung, Alkoholvergiftung oder Dehydrierung. Die Hälfte der Toten sei wegen fehlender Dokumente bisher nicht identifiziert worden.

Allein im Juli hatte die amerikanische Grenzpolizei CBP nach eigenen Angaben rund 213 000 Menschen beim Versuch der illegalen Einreise aus Mexiko aufgegriffen – so viele, wie seit gut 20 Jahren nicht mehr in einem Monat. Die meisten Migranten stammen aus Mexiko oder aus einem der mittelamerikanischen Länder Guatemala, Honduras und El Salvador. Dort herrschen viel Armut, Gewalt und Korruption. Hinzu kommen die Folgen schwerer Naturkatastrophen. Auch aus anderen Krisenländern der Region, wie Kuba, Haiti und Venezuela, wagten zahlreiche Menschen zuletzt die gefährliche Reise durch Mexiko.

Viele Migranten erreichen gar nicht erst die amerikanische Grenze, sondern werden von mexikanischen Soldaten aufgehalten und zurückgeschickt. In den vergangenen Tagen ging die Nationalgarde im Süden Mexikos, nahe der Grenze mit Guatemala, teilweise mit Gewalt gegen Migrantengruppen vor – zwei Migrationsbeamte wurden wegen der Übergriffe suspendiert.

Schon seit vielen Jahren hoch aktuell bis heute: Bei uns ist aber nicht die globale Ungerechtigkeit das Thema, obwohl sie ein Bruch der Menschenrechten ist, sondern: Wie kann man verhindern, dass die Menschen, die vor Gewalt und Armut fliehen, zu uns kommen!



 
 
 

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