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UN-Sonderberichterstatterin für das von Israel besetzte Palästina wird in Deutschland mundtot gemacht: Gefährlicher Präzedenzfall, mit weitreichenden Folgen für die deutsche Forschungslandschaft.

Autorenbild: Wolfgang LieberknechtWolfgang Lieberknecht

Geplanter Vortrag von Francesca Albanese an FU Berlin zu Gaza sorgt für Kritik. Nach der Absage eines Vortrags der UN-Sonderberichterstatterin in München gibt es Forderungen, dies auch in Berlin zu tun. Andere warnen vor einem „gefährlichen“ Schritt.


08.02.2025 10:18 Uhr

Francesca Albanese ist als scharfe Kritikerin Israels bekannt. Die italienische Juristin ist Sonderberichterstatterin der Vereinten Nationen für die Menschenrechtslage in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten.


Anfang der Woche machte ihr Name hierzulande die Runde, nachdem bekannt wurde, dass ein Vortrag von ihr an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) abgesagt worden war. Die LMU hatte den bereits zugesagten Hörsaal für eine Veranstaltung am 16. Februar unter dem Titel „Kolonialismus, Menschenrechte und Internationales Recht“ storniert.

Unter anderem auf X fordern nun mehrere Nutzer, dass auch ein für den 19. Februar geplanter Vortrag von Albanese an der FU Berlin abgesagt wird. Der Bild-Reporter Iman Sefati etwa schreibt, Albanese habe „mehrfach wegen antisemitischer Äußerungen in der Kritik“ gestanden. Sie habe „die israelische Politik gegenüber den Palästinensern mit dem Dritten Reich“ verglichen, so Sefati.


Albanese ist eine der bekanntesten Kritikerinnen des Vorgehens der israelischen Regierung in Gaza. Im März 2024 erklärte sie, dass sie in der israelischen Militäraktion in Gaza als Reaktion auf den Hamas-Terror vom 7. Oktober 2023 „vernünftige Gründe“ für die Annahme eines Völkermordes sehe. Die „koloniale Amnesie des Westens“ habe Israels koloniales Siedlerprojekt geduldet und die Welt sehe nun „die bitteren Früchte der Straffreiheit, die Israel gewährt wurden“. Die derzeitige Situation sei eine vorhergesagte Tragödie, so Albanese.


Die Absage des Vortrags sei „auch ein direkter Affront gegen die Grundsätze der akademischen Freiheit und des demokratischen Engagements. Ein solches Vorgehen untergräbt die Glaubwürdigkeit der Universität als einer Institution, die sich der Förderung von wahrer Wissenschaft, intellektueller Auseinandersetzung und des Austauschs widmet, frei von politischem Druck. Es schafft damit einen gefährlichen Präzedenzfall, mit weitreichenden Folgen für die deutsche Forschungslandschaft und seiner internationalen Reputation.“



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