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AutorenbildWolfgang Lieberknecht

Wir erinnern an den israelischen Friedens-Aktivisten Uri Avnery: Sein Motto: Frieden ist machbar!

Uri Avnery - Lew Kopelew Preisträger 2003



Zitate des israelischen Friedensaktivisten Uri Avnery, geboren (1923 in Beckum als Helmut Ostermann; † 20. August 2018 in Tel Aviv)

„Es ist eine Ironie des Schicksals (oder ein Triumph des Wahnsinns), dass Hamas in der Tat mit Hilfe von Israel selbst erschaffen wurde. Genauso, wie die Amerikaner die al-Qaida von Osama Bin Laden erschaffen haben, um gegen die Sowjetarmee in Afghanistan zu kämpfen, unterstützte Israel die islamische Bewegung in den besetzten Gebieten als Gegengewicht zur PLO. Die Vermutung war, dass fromme Muslime ihre Zeit mit Beten in den Moscheen verbringen und die säkulare PLO nicht unterstützen würden, die damals als Erzfeind betrachtet wurde. Aber als die Erste Intifada Ende 1987 ausgebrochen war, organisierten die Islamisten die Hamas (arabische Initialen von: „Islamischer Widerstandsbewegung“), die schnell zur effizientesten Untergrundkampforganisation wurde. Der Sicherheitsdienst begann jedoch erst nach einem Jahr der Intifada gegen sie zu vorzugehen.” Quelle: https://beruhmte-zitate.de/autoren/uri-avnery/

“Die Prophezeiung von Professor Yeshayahu Leibovitz, dass die Besatzung uns durch und durch korrumpieren und uns in ein Volk von Ausbeutern und Geheimdienstlern verwandeln wird, hat sich auf furchtbare Art bewahrheitet. Nichts von dem „wunderschönen Eretz Israel“ ist geblieben außer einer schwelgerischen Nostalgie, für die Naomi Shemer eine Vorreiterin war. Ein kleiner und galanter Staat, progressiv und relativ egalitär, weltweit respektiert, wurde zu einem Besatzungs- und Plünderungsstaat, zu einer Geisel wahnsinniger Siedler, voller innerer Gewalt und „ schweinischem Kapitalismus“ (ein Ausdruck, der von Shimon Peres geprägt wurde, einem der Hauptverantwortlichen für diese Situation). In der gesamten Welt gewinnt der Gedanke, Israel zu boykottieren, an Boden.“

„Die Palästinenser wollen einen eigenen Staat. Sie wollen in Freiheit leben. Sie wollen das schreckliche Elend, in dem sie leben, loswerden. Sie sind nach fünfzig Jahren bereit, einen eigenen Staat in 22 Prozent des ehemaligen Landes Palästina zu akzeptieren. Ich halte es für den Gipfel der Dummheit unsererseits, wenn wir diese Chance nicht ergreifen.“

"Der Staat Israel verursacht eine Renaissance des Antisemitismus auf der ganzen Welt und bedroht Juden überall. Die Sharon-Regierung ist wie ein riesiges Labor, in dem der Virus Antisemitismus gezüchtet und in die ganze Welt exportiert wird."

"Dürfen Deutsche Israel kritisieren? Um Himmels willen, warum denn nicht? Das Schreckliche, was Deutsche den Juden vor 60 Jahren angetan haben, hat mit der heutigen israelischen Politik nichts zu tun. Daraus den Schluß zu ziehen, Deutsche müßten schweigen, wenn sie glauben, daß wir Unrecht begehen, ist unmoralisch. Das Vermächtnis des Holocaust sollte doch sein, daß gerade Deutsche mehr als andere gegen Unrecht auftreten, ganz egal, wo es passiert. .... Deutsche, die für die Existenz Israels sind, sollten die Ersten sein, diejenigen Israelis zu unterstützen, die in Israel für Frieden und Gerechtigkeit kämpfen. ....

Der Zentralrat der Juden ist leider eine Filiale der israelischen Botschaft in Berlin.

Kein Mensch auf der Welt braucht zwischen Israel und Palästina zu wählen. Die wahren Interessen Israels und Palästinas stehen nicht im Widerspruch, denn beide Völker brauchen Frieden. .... Wer Israel in diesem Sinne, aus dieser Gesinnung heraus, kritisiert, tut eine gute Tat." Uri Avnery -

aus Informationsbrief 460, Ergänzungen, zu bestellen ullmann.alfter@gmx.de





Uri Avnery (hebräisch אורי אבנרי; * 10. September 1923 in Beckum als Helmut Ostermann; † 20. August 2018 in Tel Aviv) war ein israelischer Journalist, Schriftsteller, Politiker und Friedensaktivist. Er war in drei Legislaturperioden (1965–1974 und 1979–1981) als Parlamentsabgeordneter für unterschiedliche linke Kleinparteien wie beispielsweise Meri in der Knesset vertreten.

Internationale Bekanntheit erlangte Avnery außer durch seine publizistische Arbeit vor allem ab 1993 als einer der maßgeblichen Gründer und Sprecher der Friedensorganisation Gusch Schalom. Für dieses Engagement wurde er 1997 mit dem Aachener Friedenspreis und 2001 zusammen mit seiner Frau Rachel Avnery und der Organisation selbst mit dem Right Livelihood Award (im Deutschen bekannter als „Alternativer Nobelpreis“) ausgezeichnet.


Prantls Blick: Sein Freund, der Feind


Der israelische Publizist Uri Avnery ist tot

Uri Avneri, dessen Familie 1933 aus Deutschland nach Palästina floh, kritisierte schon früh die grundsätzlich antiarabische Haltung des Staates Israel. Als Friedensaktivist kämpfte er für eine friedliche Lösung des Nahost-Konflikts. In der Nacht zum Montag starb der Träger des Alternativen Nobelpreises in Tel Aviv.


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